Bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften spielt Nina Petschel Deutschen Rekord

(T.W.) Nur knapp verpasste der Nachwuchs des KSV Wetzlar bei den Deutschen Meisterschaften der Kegler-Jugend in Nordhorn das herausragende Ergebnis des Vorjahrs. Sie waren an zwei Gold-, zwei Silber- und einer Bronzemedaille beteiligt und Nina Petschel erzielte im Mannschaftswettbewerb einen neuen Deutschen Einzelrekord.

Die zehn eigenen Nachwuchsakteure des KSV Wetzlar, ergänzt durch drei Gastspieler, zeigten bei den Deutschen-Jugend-Meisterschaften in Nordhorn erneut starke Leistungen und bestätigten ihre Stellung in der Spitze der deutschen Schere-Kegler-Jugend. In acht der zehn Einzel- und Paarkampf-Disziplinen und in allen Mannschaftswettkämpfen waren Jugendliche des KSV Wetzlar vertreten und damit so viele heimische Nachwuchskegler wie noch nie am Start bei einer „Deutschen“.

Am ersten Tag der Titelkämpfe sind traditionell die U14-Mannschaften dran. Hier starteten die Wetzlarer als Gastspieler für die Farben des SKC Waldbrunn-Hadamar. Die erste weibliche Mannschaft (2582) wurde von Nina Petschel zum Sieg geführt, die mit herausragenden 707 Holz neuen Deutschen Rekord erzielte. Knapp dahinter ging Silber an Wanne-Eickel (2555) und Bronze an Heiligenhaus (2535). In der zweiten Waldbrunner Mannschaft war Johanna Theiß (625) die Beste. Für das Team (2197) reichte es aber nur zu Platz sieben.

Mit der männlichen U14-Mannschaft (2629) verpasste Max Brendel (637) um 31 Holz die Goldmedaille (KV Sieg, 2660) und 13 Holz fehlten an Silber (KV Saar, 2647). Mit Niklas Theiß als Ersatzspieler konnte der Titel, den der KSV Wetzlar im Vorjahr errang, nicht erneut nach Hessen geholt werden.

Gold und Silber für Wetzlarer Nachwuchs im Doppel der weiblichen U14: Nina Petschel, Elisa Nöh auf Platz zwei und Johanna Theiß, Christina Vogel als Titelträgerinnen (v.l.)

Im Doppel der weiblichen U14 gab es dann einen Doppelsieg für die Waldbrunner Farben mit Wetzlarer Beteiligung. Ganz oben aufs Treppchen spielte sich Johanna Theiß mit Christina Vogel (Waldbrunn) mit deutlichem Vorsprung (503). Mit einem Holz vor den überraschend starken Osnabrückern (481) ging Silber an Nina Petschel und Elisa Nöh (KV Lahntal)(482). Nachfolger der Wetzlarer Felix Janson und Tim Steinmüller im Doppel der männlichen U14 wurden Vorjahrs-Vize Jannis Lermann und Nils Jakobs (KV Saar).

Bei der weiblichen U18 hatte erwartungsgemäß die neu formierte Mannschaft des KSV Wetzlar (2700) nichts mit der Medaillenvergabe zu tun. Julia Lison (655) und Selina Petschel (651) taten sich schwer. Mit den Gastspielerinnen Mandy Schneider (KSG Mittelhessen, 722) und Isabell Tanz (KV Sontra, 672) sprang Platz sechs heraus. Der KV Lahntal (2735) mit den Wettenbergerinnen Janina Lison (629) und Julia Klein (663) konnte als Fünfte die Bronzemedaille aus dem Vorjahr nicht wiederholen. Diese ging an den KV Mittel-Saar (2859) hinter Titelverteidiger Rees (2965) und dem ESV Siegen (2946).

Die Überraschung mit der Silbermedaille wie im Vorjahr war der männlichen U18-Mannschaft des KSV Wetzlar (3014) in diesem Jahr nicht vergönnt. Eine weitere starke Zahl neben der des späteren Einzelmeisters Michael Reith (819) der als Gastspieler vom TSV Süß antrat fehlte. Tobias Janson (746), seinem Bruder Felix (751) sowie Tim Steinmülller und Tobias Theiß die zusammen auf 711 Holz kamen fehlten am Ende 51 Holz zum Zweitplatzierten KV Sulzbachtal (3065) und 42 Holz zum Bronzemedaillengewinner SKV Rees (3056), konnte aber Hessenmeister Sontra (2935, 7.) hinter sich lassen. Der Titel ging ungefährdet an das mit drei WM-Teilnehmern gespickte Team des KSV Daun-Weiersbach (3196).

Einzel-Titelverteidiger Michael Reith und Felix Janson sichern sich Silber im Doppel der männlichen U18

Der größte Trumpf des KSV Wetzlar stach hingegen. Im Doppel der männlichen U18 holten Felix Janson und Gastspieler Michael Reith vom TSV Süß, der in dieser Disziplin amtierender Weltmeister ist, die Silbermedaille. Lediglich das Team vom KV Sulzbachtal Hägele/Birkelbach war besser. Die Hessenmeister Florian Böhm/Daniel Hofmann (Sontra) wurden Siebte.

Auf Platz zehn hatten Julia Lison und Selina Petschel beim Doppel der weiblichen U18 über 100 Holz Rückstand auf die Meister vom SKV Rees, die WM-Teilnehmer Stephanie Markett und Lisa Neumann. Damit landeten sie vor der Fuldaer Formation Jahn/Wiegandt, während das dritte hessische Team Nöh/Riedel (Lahntal) auf Platz sechs knapp am Treppchen scheiterte.

Auch die Hessenmeister im Mixed Johanna und Niklas Theiß (U14) sowie Selina Petschel mit Tobias Theiß (U18) konnte ebenfalls nicht in die Medaillenentscheidungen eingreifen. Jeweils auf Rang elf ließen sie jeweils lediglich ein Paar hinter sich. Besser machten es die Mannschaftskollegen. Katharina Exner/Timo Mandelik (Waldbrunn) wurden bei der U14 Siebte sowie Isabell Tanz/Sebastian Klöpfel (Sontra), die als Vierte der U18 nur um zwei Holz an einer Medaille scheiterten. Die Titel gingen an Osnabrück (U14) und den KV Sulzbachtal (U18).

In den Einzel-Vorläufen spielte sich lediglich Julia Lison bei der weiblichen U18 in die Nähe der Endläufe. Auf Rang zwölf fehlten ihr lediglich acht Holz zum achten Platz, der als letztes für das Finale gereicht hätte. Mannschaftskollegin Mandy Schneider (KSG Mittelhessen) ereilte als Elfte das gleiche Pech.

Völlig von der Rolle waren Felix Janson (U18) und Max Brendel (U14). Beide belegten in ihren Vorläufen nur die letzten Plätze. Für Felix Janson, in seinem ersten U18-Jahr, war allein die Qualifikation zur „Deutschen“ schon ein Erfolg und er wird weiter im deutschen Nationalkader vertreten sein.

So fanden – leider ohne Beteiligung von Jugendlichen des KSV Wetzlar – die Finaldurchgänge statt. Hier dominierte der Landesverband Hessen mit drei Titeln. Laura Möller (ESV Fulda) gewann bei der weiblichen U14. Gold bei der weiblichen U18 holte sich Jasmine Nöh (KV Lahntal). Mit einem wahnsinnigen Endspurt von zehn !!! Neunern verteidigte der in der Wetzlarer Mannschaft spielende Michael Reith (TSV Süß) seinen Titel bei der männlichen U18. Nachfolger von Felix Janson bei der männlichen U14 wurde Robin Schrecklinger (KV Saar).

Am 11.06.2010 in Wetzlarer Neue Zeitung